COVIDiary: Johannes

„Alles online.“

Juni 2020

Ich heiße Johannes, bin 21 Jahre alt. Ich komme ursprünglich aus Landau in der Pfalz und ich bin in Bamberg zum Studieren. Ich studiere Wirtschaftsinformatik im 2. Bachelor-Semester. Mein Leben wurde durch die Pandemie entschleunigt.

Das diesjährige Sommersemester hat verspätet angefangen, aber es findet statt. Alles online. Für mich gehen damit positive Aspekte einher: Wenn die Lehrveranstaltung als Video zur Verfügung gestellt wird, kann ich mir die Zeit selbst einteilen. Ich kann morgens anfangen, bis nachmittags meine Sachen machen, und hab den Abend frei für mich. Allerdings erschwert es auch Vieles: Weil die ganzen sozialen Interaktionen wegfallen. Ich bearbeite die Lehrveranstaltungen im Nachhinein nochmal nach, was ich im vorigen Semester nicht immer gemacht habe. Allerdings merke ich, dass ich – was Übungen und Tutorien betrifft – ziemlich hinterher hinke. Man kann da nicht aktiv hingehen, teilnehmen, und das richtig machen. Die sind aber relativ wichtig in meinem Studium. Dieses Interaktive, der Lerneffekt lässt sich online aber schwer realisieren.

Durch die Lockdown-Beschränkungen habe ich viel mehr gelesen. Meine Liste an Büchern, die ich gerne lesen würde, konnte ich etwas abarbeiten. Zu Beginn hatte ich eigentlich gar keine Angst und dachte auch, dass es einfach grippeähnlich ist, wie wahrscheinlich die meisten. Irgendwann hatte ich Bedenken vor dem Virus. Aber nun, mit den ganzen Lockerungen, hat man fast schon das Gefühl, ein gewisser Alltag kommt wieder. Mir fehlt das Unbekümmerte und das Spontane. Sich zum Beispiel draußen im Park zu treffen oder abends wegzugehen, bouldern zu gehen. Gefallen hat mir am Lockdown auf jeden Fall das Entschleunigte. Man hat weniger Stress, weniger Deadlines wegen irgendwelchen Aufgaben, die zu erledigen sind. Man hat Zeit, sich Dingen zu widmen, denen man sich nicht widmen konnte. Zum Beispiel, dass man in der WG zusammen kocht und isst, mehr Zeit füreinander im WG-Leben hat. Das ist irgendwie auch schön.


English translation


„Everything online.“

June 2020

My name is Johannes. I am 21 years old. I’m originally from Landau in the Palatinate and here in Bamberg to study. I study business informatics in the 2nd bachelor semester. My life was slowed down by the pandemic.

This year’s summer semester started late, but it is taking place. Everything online. For me, there are positive aspects: If the course is made available as a video, I can divide the time to work freely. I can start doing my things in the morning until afternoon and have the evening free for myself. However, it also complicates a lot: Because all social interactions are eliminated. I rework the courses afterwards, which I didn’t always do in the previous semester. However, I notice that I’m lagging behind when it comes to exercises and tutorials. You can’t actively go there, participate, and do it right. But they are relatively important in my studies. This interactive, the learning effect is difficult to realize online.

I read a lot more because of the lockdown restrictions. I was able to work through my list of books that I would like to read. At the beginning, I wasn’t actually scared at all and also thought that it is just like the flu, like most people probably. At some point I was concerned about the virus. But now, with all the easing, you almost have the feeling that a certain everyday life is coming back. I lack the unconcern and the spontaneous. For example, meeting outside with people in the park or going out in the evening, bouldering. I definitely liked the slowdown during the lockdown. You have less stress, fewer deadlines for any tasks that need to be done. You have time to do things you couldn’t do. For example, that you cook and eat together in the living community, that you have more time for each flat mate in our shared apartment. That is kind of nice, too.

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